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Meditation - Eine Praxis, zu der jeder Mensch fähig ist

Sie ist uralt. Sie ist hoch aktuell. Sie ist uni­ver­sell. Sie ist zeitlos.

Es gibt in ihr hunderte von Techniken und Methoden. Meditation selbst aber ist weder das ein noch das andere. Techniken und Methoden sind Hilfsmittel, die in die Me­di­ta­tion führen. Sie dienen dazu, die Auf­merk­samkeit im gegenwärtigen Moment zu schulen.

Eine Möglichkeit zu üben ist das aufrechte Sitzen auf einem Kissen oder Stuhl, bei dem ein Fokus gewählt werden kann wie z.B. der Atem, oder ein Wort, oder ein Satz. Eine andere ist das stille, langsame achtsame Gehen, bei dem die Aufmerksamkeit in den Körper und in die Bewegungen gerichtet wird. Auch achtsame Körperübungen wie im Yoga führen in die Meditation. Vieles mehr.

Egal, welche Technik geübt wird, ent­schei­dend ist, regelmäßig über einen längeren Zeitraum zu praktizieren. In dieser Weise verändert sich nachweislich die Struktur des Gehirns. Und diese Veränderungen haben positiven Einfluss auf das per­sön­liche Lebensgefühl, die Lebens­hal­tung und die Aktionen in der Welt.

Meditation ist eine andere Art, im Leben zu sein.

Für gewöhnlich ist das Leben sehr be­stimmt von den Aktivitäten des Verstandes, den Gedanken, den Prägungen und Kon­di­tio­nie­run­gen aus der Vergangenheit, den Vorlieben und Abneigungen, den Vor­stel­lun­gen und Wünschen für eine Zukunft.

Im Buddhismus gibt es dafür die Be­zeich­nung Monkey-Mind oder "Affen­geist". Damit sind die mentalen Prozesse gemeint, die in der Regel durch Unstetigkeit und hohe Ablenkbarkeit gekennzeichnet sind. Wie ein Affe springt unsere Auf­merk­sam­keit von Baum zu Baum, kostet hier von einer Frucht, dort von einer anderen, kommt nie wirklich zur Ruhe.

Jeder Außenreiz führt zu einer Reaktion.

Meditation bedeutet in dieser Metapher die "affenartige" Natur unseres Geistes zu erkennen, um ihn anschließend bzw. immer wieder zu "zähmen". Der Affe wird dazu gebracht, an einem Ort zu verweilen, diese eine Frucht auszukosten.

Eine anschauliche Geschichte illustriert das Wesentliche des meditativen Zustandes: "Zwei Mönche in Kutten und mit rasiertem Kopf, der eine jung, der andere alt, sitzen mit übereinander geschlagenen Beinen neben­ein­ander auf dem Boden. Der Jüngere schaut den Älteren verdutzt an, als dieser sagt: "Nichts geschieht als nächstes. Das ist es."

Nichts muss geschehen, das ist das Außergewöhnliche an der Meditation.

Wir können alles Bestreben und Tun sein lassen. Indem der Wunsch, et­was Be­son­de­res müsse geschehen, losgelassen wird, öffnet sich der Blick für das Be­son­de­re, das bereits da ist (diese eine Frucht, die vor unseren Augen liegt). Indem das Wollen zur Ruhe kommt, kann wahr­ge­nom­men wer­den, dass das Besondere bereits geschieht: näm­lich dieses Leben, das sich im Hier und Jetzt als Gewahrsein selbst entfaltet.

Wenn wir uns selbst beobachten und ken­nen­ler­nen, betrachten, wie wir gehen, wie wir essen, was wir sagen, den Neid, das Geplapper, den Hass, wenn wir Begehren als Begehren erkennen, Ärger als Ärger, Gedanken als Gedanken, Meinungen als Meinungen, körper­liche Empfindung als eine körperliche Empfindung, und wenn wir das alles ohne jede Rangfolge oder Bewertung wahr nehmen, dann ist das Meditation.

Ein Nebeneffekt, der sich dabei auf Dauer einstellt, ist mehr Klar­heit und Ent­span­nung. Klarheit oder Ent­span­nung selbst ist jedoch nicht das Ziel der Meditation.

Meditation hat kein Ziel: "Nichts geschieht als nächstes. Das ist es."

Es gibt nichts zu erreichen und nichts zu tun. Es geht darum, wach zu sein für das, was ohnehin Moment für Moment ge­schieht. Aus dieser Wachheit heraus ent­fal­ten sich neue und in der Regel freund­liche­re, mitfühlendere und kreativere Hand­lungs­impulse und -mög­lich­keiten als die Ge­lern­ten und Gewohnten.

Jon Kabat-Zinn sagt über Meditation: 

"Meditation ist die einzige absichtliche sys­te­ma­tische menschliche Aktivität, bei der es darum geht, nicht zu versuchen, die eigene Situation zu verbessern oder irgendwo anders hinzukommen als dorthin, wo wir sind. … Doch wäre es nicht richtig, Me­di­ta­tion als ein ‚Tun’ zu bezeichnen. Eher ist sie eine Art des ‚Seins’." (aus: Im Alltag Ruhe finden, S. 26)

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